Forschungsschwerpunkt
Software-Qualität

Interaction Design


stellt sich der Notwendigkeit, Brücken zwischen der formalen, deterministischen Welt der Computer und der nicht immer ganz so formalen und widerspruchsfreien Welt der Menschen zu bauen, die mit Computersystemen arbeiten, spielen oder in sonstigen Nutzungskontexten verwenden.
Dazu sind reichhaltige(re) Modellierungen der Menschen und Ihrer Bedürfnisse („user needs“), den vielschichtigen wechselseitigen Wirkungsbeziehungen zwischen Menschen, technischen Systemen, medialen Informationsarchitekturen samt Codalitäten und Modalitäten notwendig.

Interaction Design basiert auf den traditionellen Disziplinen der Mensch-Computer Interaktion, adaptiert aber auch die Vorgehensweisen anderer Disziplinen wie Design oder Architektur und plädiert für ein iteratives Vorgehensmodell, in dem Prototypen, Benutzerbeteiligung und reflection in action (Donald Schön) in einem aufeinander abgestimmten Design/Evaluation/Redesign-Kreislauf zu ganzheitlichen Konzeptuellen Modellen der Mensch-Computer Systeme führen sollen, die o.g. Brückenschlag zu leisten vermögen.

Ein ganzheitliches Konzeptuelles Modell der Interaktion umfasst daher neben technischen, perzeptiv/kognitiven und handlungsbezogenen Fragestellungen auch ökonomische, soziale, emotionale, motivationale und vor allem kommunikations-, interaktions- und narrationsrelevante Aspekte.

Die von Menschen wahrgenommene oder empfundene „gute“ Qualität von Software erfordert als fundamentale Größe sicherlich sehr gute usability in der Dimension des Nutzungskontextes, hinzu kommen jedoch weitere wesentliche Dimensionen; so gibt es seit einigen Jahren
in der für Computer-Human Interaction der ACM (SIGCHI) workshops zu Themen wie Joy of Use, Hedonics oder funology.

1995 plädierte Terry Winograd von der Stanford University (Bringing Design to Software) für einen Paradigmenwechel von Software-Engineering hin zum Software-Design. Seiner Einschätzung nach fokussieren Software-Engineering-Ansätze auf eine Konstruktion von Software, die effizient, verlässlich, robust und leicht wartbar ist. Dem Design-Paradigma hingegen weist er folgende Eigenschaften zu:
„Design
  • is conscious
  • keeps human concerns in the center
  • is a conversation with materials
  • is creatice
  • is communication
  • has social consequences
  • is a social activity"

Diesen reichhaltigen Aspekten versucht Interaction Design gerecht zu werden.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Gerhard Hartmann